Mk 4,35-41

12. Sonntag im Jahreskreis

Angstbewältigung

Dieses Evangelium ist eine wahre Frohbotschaft. Sie lehrt uns den rechten Umgang mit unseren Ängsten.
Unser aller Leben ist stets "ein unterwegs sein" zu anderen Ufern. Wir sitzen alle in irgendwelchen Booten und sind damit unterwegs um Ziele in unserem Leben zu erreichen.
Wir sitzen

  • im Schulboot, kurz vor einem Ziel

  • im Haushaltsboot gefordert an allen Ecken und Enden

  • im Arbeitsplatzboot auf bewegter See

  • im Eheboot mit wechselnder Witterung

  • im Singleboot mit oder ohne Sehnsucht auf Begleitung

  • im Pensionsboot auf Entdeckungsreise

  • andere meinen das Boot sei voll und verbreiten Angst vor dem Untergang

Wir alle sitzen in verschiedenen Booten. Sie verstehen schon was ich meine. Eine jede Lebenssituation, ein jeder Lebensabschnitt ist ein Unterwegssein und ein "darauf vertrauen", dass wir gut ankommen, dass das was wir beginnen gut wird für uns und unsere Mitmenschen. Und wir wissen: ein jeder Schritt, den wir neu beginnen ist eine Fahrt mit vielen Unbekannten, ist ein Wagnis.
Hier sind heute 7 Ehepaare, die sich vorbereitet haben und nun bereit sind in ein Boot zu steigen und eine Fahrt zu beginnen. Sie werden Brautpaare begleiten auf ihrem Weg in das Boot der Ehe. Sie werden den Brautpaaren erzählen von den Gefahren des Unterwegs-seins und wie sie heil durch die Stürme des Ehelebens kommen können.
Viele von uns haben sich auf gemeinsame Fahrt begeben mit dem Versprechen, das keiner den anderen allein lässt, egal was kommen mag. Wir kennen die Stürme und Dunkelheiten des gemeinsamen "unterwegs-seins" ebenso gut wie die Zeiten der stillen und ruhigen Fahrt. Viele kennen die Stürme der drohenden Arbeitslosigkeit, der Angst die gleiche mühsame Fahrt eines Schuljahres wiederholen zu müssen, die Angst im Sturm der Zeiten allein zu bleiben, die Angst der Partner, die Partnerin könnte über Bord gehen oder geworfen werden, die Angst das lecke Firmenboot könnte untergehen, die Angst kann wild werden wie ein Sturm und möchte uns verschlingen. Die Angst lähmt uns und macht uns handlungsunfähig. Zu unserem Glück haben die Jünger Jesus geweckt. Hätte er vor Angst die Decke über den Kopf gezogen, wäre die Geschichte wohl hier zu Ende gewesen. Er aber ist aufgestanden gegen die Angst, hat sich ihr entgegengestellt aus der Kraft seines Glaubens. Dadurch hat er der Angst die Kraft genommen und es ist still und ruhig geworden. Er benennt diesen Glauben nicht näher, sieht in ihm aber die Basis zur Überwindung aller Angst.
Stehen auch wir auf gegen unsere Ängste die uns klein und schwach machen. Unser Glaube wird uns aufrichten und groß und stark machen. Wir werden unsere Ängste nicht für alle Zeiten überwinden und die Fahrt in unseren Booten wird nicht immer ruhig sein. Aus unserem Glauben werden wir gegen unsere Ängste aufstehen und ihnen kraftvoll entgegentreten nach dem Beispiel Jesu.
Den Ehepaaren, die in Hinkunft als Referenten für Eheseminare arbeiten werden wünschen wir, dass sie alle Ängste überwinden und ablegen zu neuen Ufern hin. Mögen sie vielen zum Segen werden.
Uns allen wünsche ich einen Glauben der uns mutig und stark sein lässt gegen alle Ängste und Stürme unseres Lebens.