Lk 13,1-9
und
Ex 3,1-8a.13-15

3. So. in der Fastenzeit / Lesejahr C

Gott des Lebens

  • Mazedonien steht am Rande des Krieges

  • Verrücktes Klima – wird Wien so kalt wie Stockholm?

  • Hunderte Tote bei Erdbeben in El Salvador

  • Explosion auf Ölplattform

  • Maul und Klauenseuche breitet sich aus

  • Mann erschießt seine Frau und seine beiden Kinder

Nachrichten – wie sie fast tagtäglich auf uns zukommen. Manchmal berühren uns diese Meldungen für eine Sekunde und wir sind froh nicht betroffen zu sein und denken uns vielleicht: na ja und wer weiß, wahrscheinlich sind sie eh selber Schuld, dass es so gekommen ist. Manchmal gehen uns Ereignisse auch unter die Haut und wir beschäftigen uns intensiver damit, reden mit anderen darüber um letztlich die Schultern sinken zu lassen und mutlos zu sagen, was kann ich dagegen oder dafür auch schon tun.

Andere Ereignisse versuchen wir uns zu erklären und geben uns mit unserer Erklärung zufrieden, ohne einen Schritt tun zu müssen.

Die Zeitgenossen des Jesus von Nazareth haben auch Erklärungen für die Geschehnisse ihrer Zeit gesucht und gefunden – die betroffenen Menschen waren eben Sünder und haben die Strafe für ihr Tun erhalten.

Die Sorge der Leute lag darin das auch sie sterben könnten. Jesus sieht das Problem darin wie Menschen sterben – „wenn ihr nicht umkehrt werdet ihr genauso zugrunde gehen“.

Sterben werden alle von uns und letzten Endes ist es ziemlich egal wie: ob durch eine Krankheit, durch einen Unfall, durch Aids, durch eine Seuche, durch Gewalt oder ob wir einfach einschlafen und nicht wieder aufstehen. Entscheidend ist wie wir auf unseren Tod zugehen – das heißt wie wir unser Leben gestalten -  Am Beispiel mit dem Feigenbaum gibt Jesus zu erkennen, dass er unendlich viel Geduld mit uns hat, aber das es letzten Endes doch darauf ankommt, was wir aus unserem Leben machen.

Und der Markt an Lebensgestaltungsangeboten ist groß und wächst – es gibt viele, meist sehr teure Seminare, zu allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen – einen Mix aus allen Kulturen und Traditionen – und es ist viel Gutes, viel Hilfreiches dabei – wenn es hilft Früchte zu bringen, dann tun wir gut daran diese Praktiken und Techniken weiterzuentwickeln. Dennoch brauchen wir in diesem Supermarkt von Sinnangeboten eine Orientierung, jemanden der uns Weg und Ziel ist.

Wir haben zuvor einen Ausschnitt aus dem 2. Buch Mose gehört. Da wird auf faszinierende Weise die Gotteserfahrung eines Menschen geschildert. Gott ist unerklärlich wie ein brennender Strauch der nicht verbrennt. Der Mensch kann sich Gott nur behutsam nähern – zieh deine Schuhe aus – spür den Boden unter dir – du bist nicht abgehoben, wenn du erfährst - Gott ist lebendig – Unser Gott ist ein Gott zu ebener Erde, einer der da ist, der „ich bin da“. Er ist ein Gott, dem das Leid der Menschen nicht egal ist – ich habe das Schreien des Volkes gehört. Und er ist ein Gott, der uns begleiten will, der uns zu einem Leben in Fülle führen will – in ein schönes weites Land, in dem Milch und Honig fließen – das meint, in ein Land, in dem für alle genug da ist, in ein Land, in dem auch wir Frucht bringen durch unser Tun und Handeln – Gott ruft, Gott sendet, auch uns hier und heute – nur gehen müssen wir selbst – Gott unterdrückt uns nicht, er zwingt uns nicht, wir sind frei sein Angebot anzunehmen. Die Empfehlung Jesu ist umzukehren von einem Leben, das uns in Sklaverei und Abhängigkeit führt hin zum Leben in der Freiheit Gottes.

Habt Mut zum Leben, traut euch was zu – Gott ist mit euch, orientiert euer Leben an den Geboten Gottes und die Angst vor dem Tod wird schwinden, denn unser Gott ist ein Gott des Lebens.